Das Wahrzeichen im Chiemgau ist die von weither ersichtliche Kampenwand. Wir genießen den täglichen Blick hinüber. Es ist sozusagen unser Hausberg. Der beliebte Aussichtsberg mit dem größten Gipfelkreuz „Chiemgau-Kreuz“ der bayerischen Alpen, präsentiert sich mit einer Vielzahl von Unternehmungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann man von Aschau aus bequem die Bergstation mit der Gondelbahn erreichen. Ein einmaliger Ausblick auf das Alpenvorland mit Chiemsee sowie den bayerischen und österreichischen Bergen, lädt gleich zu Beginn zum Verweilen ein. Bei gutem Wetter sieht man im Osten den Watzmann und im Süden den Großglockner sowie den Großvenediger. Die Kampenwand bietet neben der Bergbahn auch eine große Auswahl verschiedenster Wander-, Kletter- & Radltouren an. Wenn zwischendurch der kleine oder große Hunger erwacht, kann in den vielen Almen zu einer guten Brotzeit eingekehrt werden. ⛰️☀️🚡🌲

ℹ️ Das Gipfelkreuz auf der Kampenwand wurde als eine Art Denkmal, zum Gedenken an die in den beiden Weltkriegen Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen der Chiemgau-Gemeinden, errichtet. Seit 1950 steht auf dem 1664 m hohen Ostgipfel der Kampenwand das mit 12 m höchste Bergkreuz der Bayerischen Alpen. Es ist aus Eisen geschmiedet, hat ein Gewicht von 54 Zentnern (= 5400 kg) und wurde ohne die technischen Hilfsmittel heutiger Tage unter extremen Bedingungen errichtet. Seit jeher wird die Bergmesse jedes Jahr am letzten Sonntag im August gefeiert.

DIE FASZINATION FÜR BERGE IST SEIT MENSCHENGEDENKEN UNGEBROCHEN! ❤️
Natürlich hat es auch uns an die Kampenwand gezogen, jedoch nicht via Bergbahn (versteht sich von selbst). Wir haben den berühmten Ostgipfel zu Fuß erklettert. Verbunden mit einer anspruchsvollen Ganztagestour bestaunten wir das „Chiemgau-Kreuz“ aus der Nähe. Mein heutiger Tourenbericht hier für Dich zusammengefasst. ⛰️👣🧭

📍Tour (rot/schwarz = anspruchsvolle/schwierige Alpinwanderung): Rundtour Hochplatte & Kampenwand Ostgipfel
⛰️ Gipfel: Hochplatte 1586 m & Kampenwand Ostgipfel 1664 m
⬆️⬇️ 1400 Höhenmeter
🍴Einkehr: Piesenhausener Hochalm 1360 m & Steinlingalm 1467 m
👣 Strecke: ~18 km
⏱️ Gehzeit: 6:00 Stunden (ohne Pausen)

➡️ Wanderparkplatz Dalsenalm/ Mühlau in Schleching – via Ramsensteig zur Hochplatte – Einkehr Piesenhausener Hochalm – Kampenwand Ostgipfel – Einkehr Steinlingalm – Abstieg über Bergstation Gondelbahn zurück zum Auto ⬅️
Eine absolut lohnenswerte Tour, die jedoch aufgrund der Länge enorm viel Ausdauer und Kondition erfordert. Für meinen Geschmack ab Steinlingalm sehr überrannt, da die Bergbahn zu viele Touristen befördert.

Die Sonne weckte mich schon vor dem 6 Uhr Wecker. Es war wolkenlos und der Himmel strahlte in seinem schönsten Blau. Ich hüpfte aus dem Bettchen, zog mich an und fütterte unsere Fellnasen, die bereits auf ihr Frühstück warteten. Anschließend holte ich die gelieferten Brötchen vor der Haustür und deckte den Tisch. ☕🥨

Nach einer halbstündigen Cabrio-Fahrt parkten wir am Wanderparkplatz im Bergsteigerdorf Schleching. Der Weg war leicht zu finden und ist direkt am Parkpatz ausgeschildert. Zunächst liefen wir entlang der Forststraße bis zum Abzweig in den Wald. 🌲🌲 Um in kürzester Zeit Höhe zu gewinnen, führte der Ramsensteig teils steil bergauf. Der Wald lichtete sich bald und die umliegende Bergwelt eröffnete sich vor unseren Augen. Bis zu diesem Zeitpunkt, haben wir keinerlei Menschlein getroffen. Teddy, Eric und ich haben diesen Umstand zutiefst genossen! 🧸

Bevor wir in der Piesenhausener Hochalm einkehrten, liefen wir noch zur Hochplatte. Ein etwa 45 minütiger Weg durch unwegsames Gelände steil hinauf zum Gipfel. Abklatschen am Gipfelkreuz, Eintrag ins Gilfelbuch, Fotos machen, kurz Durchatmen und wieder absteigen. Denn vor uns lag noch die halbe Wegstrecke. Ganz plötzlich befanden wir uns in einem unerwarteten Kuh-Umzug. 🐮🐮 Einige Kühe waren nicht zum Umzug auf die andere Weide zu bewegen. Daher liefen wir vorsichtig an ihnen vorbei. Anschließend schlemmten wir in der Piesenhausener Hochalm ein paar feine Almdelikatessen. Ich hätte ewig dort sitzen bleiben können…

Weiter bergauf, in praller Sonne bei 28° Richtung Kampenwand. Nach kurzer Zeit erreichten wir oberhalb der Kuhweide einen schmalen, schattigen Pfad, der zum Einstieg auf die Kampenwand führte. Der Beschilderung folgend, dauerte es nicht lang und wir kamen an die mit Drahtseil gesicherten Felswände. Die Hauptattraktion des Tages stand bevor. Eine Kraxelei auf allen Vieren, teils sehr luftig, teils durch Latschenkiefern und immer den Chiemsee im Blick. Des is a Gaudi! ❤️ Über einen Felsdurchschlupf mit der letzten Seilpassage kamen wir zum Gipfelkreuz. Gigantisch! Es passte vor mir nicht mal in die Linse. Für den großartigen Ausblick lohnt sich der Herzkasper allemal. Und auch hier wieder der Eintrag ins Gipfelbuch sowie eine kleine Geldspende für den Erhalt dieses Denkmals.

Der Abstieg erfolgte auf der anderen Seite des Berges Richtung Steinlingalm. Einige Stahlstufen hinab ging es über weitläufige Felshänge Stück für Stück tiefer. Das lockere Geröll lässt sich schwer begehen. Doch auch wenn es mal rutscht, unbedingt den Körper nach hinten, zum Hang hin verlagern. Notfalls landet man auf dem Rucksack oder dem Po und macht keinen gefährlichen Purzelbaum in die Tiefe. Gutes Schuhwerk mit Profilsohle ist unerlässlich! 🥾🥾

An der Steinlingalm angekommen gab es ein ausgiebiges Päuschen mit Weißbier und Kaspressknödelsuppe.🍺 Zu meiner großen Freude habe ich zwei neue Stempelchen für’s Tourenbuch aufstöbern können. Das gemütliche Hüttenambiente mit angrenzendem Biergarten sowie großer Sonnenterrasse machen diesen Alpengasthof zu einer ganz besonderen Location. Obendrein die imposante Lage direkt unterhalb der Kampenwand ist zweifellos einen Besuch wert. Ein „Sorglosplätzchen“! ❤️

Wahre Glücksmomente: Sonne auf der Haut, bimmelnde Kuhglocken in den Ohren, die Berge im Blick und dazu leckere Almschmankerl – mehr brauch‘ ich nicht. ☀️⛰️🐮🌼🍴 15 Uhr wurde es dann leider Zeit für den Heimweg. Über die Bergstation der Gondelbahn liefen wir auf kürzestem Weg talwärts. Stets der Beschilderung „Mühlau“ folgend gelangten wir nach 8 Stunden zurück zum Parkplatz. Anschließend fuhren wir wieder nach Hause und genehmigten uns eine erfrischende Dusche. 🚿

Weil’s so schön war, besuchten wir – nur vier Tage später – die Steinlingalm erneut. Immer Donnerstags ist langer Musikabend bis 23 Uhr. Die beste Gelegenheit für uns den Sonnenuntergang „von oben“ einzufangen. So eine kleine Feierabendrunde tut gut und in der Steinlingalm schmeckt’s gut. Ein perfekter Tagesausklang bei allerfeinstem Wetter.

Abschließend hast Du nun die Möglichkeit unseren Bergzauber rund um die Kampenwand umfangreich zu genießen. Viel Freude mit den Fotos und danke für’s Vorbeischauen! ❤️

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6 Kommentare
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Dein lieber Bruci aus Erzi... und Mama💖

Hier ist der liebe Bruci,
ich kann mich an den wunderschönen Bildern gar nicht satt sehen. Besonders gut hat es ja der kleine „Wanderbär“, der kann überall dabei sein…, dann hat er auch noch so schöne Kettchen umhängen… bin begeistert.
DER AUSBLICK IST DAS GESCHENK DER BERGE – genau DAS kann man auf den Fotos erkennen und Brotzeit in den Almhütten – lecker. Ihr habt mit euren Wanderungen ganz schön was geleistet. Großartig. Bin schon gespannt auf das nächste Bergerlebnis.

Bruce-The-Bear

Chapeau wieder für diese tollen Fotos … angefangen von den herrlichen Bärli-Bildern bis hin zum Berg-Sonnenuntergang – alle sind sie „der Hammer“ und von den „krassen Futter-Fotos“ gar nicht zu schreiben, wo einem „das Wasser im Mund zusammenläuft“ … da hoffen wir mal auf viele weitere Bergtouren von Euch !

Felix

Liebe Claudia,

Ich bin begeistert von euren Abenteuern rund um die Kampenwand im Chiemgau. Die Beschreibung eurer Wanderung und Klettertour hat mich förmlich mitgenommen – ich konnte die atemberaubende Berglandschaft förmlich vor meinem inneren Auge sehen. Der Ausblick auf das Alpenvorland und die umliegenden Berge muss atemberaubend sein!
Es ist bewundernswert, dass ihr den Weg zum Ostgipfel zu Fuß erklommen habt und die Herausforderung angenommen habt. Die Idee, die Bergbahn zu meiden und die Natur in vollen Zügen zu genießen, finde ich klasse. Auch die geschichtliche Bedeutung des Gipfelkreuzes als Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege macht den Ort noch bedeutungsvoller.
Die Steinlingalm klingt ebenfalls verlockend, besonders der lange Musikabend bis 23 Uhr – ein perfekter Abschluss für einen schönen Tag in den Bergen. Eure Fotos zeigen, dass ihr wahre Glücksmomente erlebt habt und die Liebe zur Natur und den Bergen deutlich spürbar ist.
Vielen Dank, dass ihr uns an euren Erlebnissen teilhaben lasst. Ich habe euren Bericht mit Begeisterung gelesen und freue mich über diese inspirierende Lektüre. Weiterhin viele tolle Bergabenteuer und unvergessliche Momente!
Herzliche Grüße,
Felix